Beim Arbeiten mit dem naturnahen Material Ton werden alle Sinne gleichzeitig berührt und beansprucht. Als ein Mensch, der sich stark von seinen Sinnen beeinflussen lässt, war es Liebe auf die erste Berührung als ich zum ersten Mal Ton in meinen Händen hielt,

Ich weiß nicht warum mich in letzter Zeit alles an Meer erinnert, vielleicht, weil ich zu lange nicht dort war oder vielleicht, weil ich es für lange Zeit zu gewohnt war, dort zu sein.
Jedenfalls, wenn ich mit meiner Nase, über die Töpferscheibe gebeugt, ganz nah am Ton dran bin, dann erinnert mich der Geruch oft ans Meer. An kleine Hafenepisoden, in denen Algen, die sich an den Steinmauern festhalten, von der Ebbe freigesetzt, in der Sonne trocknen.

Und ich mag, wie sich dieser betonfarbene Ton zwischen meinen Fingern anfühlt, etwas rauher, als er sein müsste und dann an der Kante zur Glasur von wilder Samtheit ummantelt wird. Und diese Glasur, wie sie mit dem Ton reagiert. Völlig unberechenbar. Mal transparent, mal weiß, mal matt und dann wieder glänzend. Aber immer sehe ich in ihr, die Gischt des Meeres, wie es sich am Strand mit dem Wasser vermischt und für kurze Zeit ihre Spuren hinterlässt.